Eine Hommage an Joseph Haydn

Das in die Saison der Brühler Schlosskonzerte integrierte zehntägige Haydn-Festival wurde im Jahr 2008 gegründet. Es ist das einzige Festival in Deutschland, das sich dem Wiener Klassiker Joseph Haydn widmet. Die diesjährige Festivalausgabe präsentiert das renommierte Originalklangorchester Concerto Köln als „Artist in Residence“. Und: Teil zwei einer auf zehn Jahre angelegten Uraufführungsserie. Das in diesem Jahr in Auftrag gegebene neue Werk stammt von José María Sánchez-Verdú. Mit der Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ wird nicht nur das Festival, sondern auch gleichzeitig die Geburtstagssaison „60 Jahre Brühler Schlosskonzerte“ feierlich beendet.

2008 gründete Andreas Spering das in Deutschland einzigartige Haydn-Festival mit dem Ziel, Joseph Haydns vielfältiges Wirken in all seinen Aspekten immer wieder neu zu beleuchten, Haydns Umfeld zu erforschen und Brücken in die Gegenwart zu schlagen. Dieser weit geöffnete Horizont ist Andreas Spering besonders wichtig: So vergibt das Haydn-Festival 2018 erneut einen Kompositionsauftrag, und zwar an den spanischen Komponisten José María Sánchez-Verdú, der an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf unterrichtet. Sánchez-Verdú gehört zu den erfolgreichsten Tonschöpfern der Gegenwart und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 1. Kompositionspreis der Jungen Deutschen Philharmonie und mit dem Siemens Musikpreis. Sein mit Spannung erwartetes Werk wird zum Auftakt des Haydn-Festivals am 24. August uraufgeführt.

Als Artist in Residence des Haydn-Festivals tritt 2018 ein ganzes Ensemble in Erscheinung: Concerto Köln gehört zu den treuen Wegbegleitern der Brühler Schlosskonzerte und gestaltet in der Geburtstagssaison drei Konzerte: Mit Verve und historischer Expertise begleiten die Musiker erstklassige Solisten wie den in Treviso geborenen Geiger Giuliano Carmignola, eine Leitfigur des barocken Violinspiels (1./2.9.), und die ebenso charmante wie virtuose Saitenspielerin Anna Torge, die ihr Publikum in die Welt der Mandoline entführen wird (27.8.). Am 29. August gibt Concerto Köln eine Kostprobe der schönsten Divertimenti aus der Feder von Haydn und Mozart. Auch die renommierten Musiker der Akademie für Alte Musik Berlin sind den Brühler Schlosskonzerten seit vielen Jahren verbunden und spielen in der Geburtstagssaison schwungvoll zum Tanz auf (30.8.).

Nicht nur Kammermusikliebhabern wird das Herz höher schlagen, wenn alte Bekannte Juwelen der Trio- und Quartettliteratur präsentieren: Das Trio Wanderer aus Frankreich spielt Lieblingswerke von Haydn und Beethoven (26.8.) und sorgt für eine nahezu orchestrale Klangfülle. Das Philharmonia Quartett Berlin, bekannt für seine große Beethoven-Kompetenz, präsentiert Meilensteine des Quartettrepertoires (31.8.), und das Esterházy Ensemble wartet mit Kleinodien für Bratsche, Cello und Baryton auf (1./2.9.), jenes resonanzreiche, heute nahezu ausgestorbene Instrument, das von Haydn und seinen Kollegen mit besonders charmanten Kompositionen bedacht wurde – hatte doch ihr Dienstherr Fürst Nikolaus von Esterházy persönlich ein Faible für das Baryton. Freunde der Klaviermusik kommen auf ihre Kosten, wenn der Wiener Ausnahmepianist Stefan Vladar bei den großen „Sonaten für das Pianoforte“ von Haydn und Beethoven in die Tasten greift. Ein besonderes Erlebnis und eine bereichernde Horizonterweiterung ist auch das Konzert des ungarischen Miklós Lukács Trios, das seine Improvisationskünste auf Zimbal, Kontrabass und Schlagzeug entfaltet und Haydn mit Jazzklängen neu interpretiert. Den Höhepunkt des Haydn-Festivals bildet die Aufführung von Haydns letztem großen Werk, dem vielschichtigen Oratorium „Die Jahreszeiten“, am ersten Septemberwochenende (1./2.9.) mit einer grandiosen Sängerbesetzung und mit den wunderbaren Musikern der Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering.

Das große Feuerwerk im Schlosspark bildet traditionell den festlichen Ausklang des Haydn-Festivals und der Konzertsaison: Im Anschluss an die Konzerte am 1. und 2. September wird nach Einbruch der Dunkelheit synchron zur „Feuerwerksmusik“ von Händel das eindrucksvolle Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk choreografiert. Es spielt das Neue Rheinische Kammerorchester unter Gerhard Peters, und die vielfach prämierte Pyrotechnik-Crew um Helmut Reuter sorgt für das perfekte Timing des rund halbstündigen Lichterspektakels. Für Besucher der Konzerte am 1. und 2. September ist das Feuerwerk des selben Abends im Kartenpreis inbegriffen. Wer in den Genuss eines musikalisch-kulinarischen Vorprogramms kommen möchte, bucht ein Konzert-Menü im „Restaurant 1875“ im Brühler Kaiserbahnhof mit den lebendigen Darbietungen des preisgekrönten ARTIS GitarrenDuo und einem kunstvoll komponierten 4-Gang-Menü (Beginn um 18:30 Uhr). Pünktlich zum Feuerwerk findet ein Bustransfer statt, ein Ehrenplatz mit bester Aussicht auf das Musikfeuerwerk ist inklusive.